Hallo zurück im zweiten Teil meines Blogartikels „Der Apfel fällt weit vom Stamm“, ich freue mich, dass du weiter mit dabei bist! Über den erfolgreichen Max und Einblicke in die Familie Schwarz haben wir schon im letzten Beitrag erfahren.
So geht es weiter:
Max, Bruder, Schwager und Onkel der Familie Schwarz wohnte gleich im Haus nebenan und war trotz seiner 48 Jahre immer auf Achse. Ob Mountainbiking, Paragleiten oder waghalsige Downhill-Fahrten—für Max gab es – ob beruflich oder privat – keine Grenzen, die er nicht ausdehnen konnte und kaum ein Risiko, das er nicht eingehen würde. Seine unerschütterliche Risikobereitschaft hatte ihn nicht nur in extremen Sportarten, sondern auch im Geschäftsleben vorangebracht. Seine Firma war durch seine wagemutigen Entscheidungen in den letzten Jahren sehr erfolgreich geworden, und auch wenn er oft auf Widerstand stieß, dachte Max nicht lange nach – er handelte einfach – koste es was es wolle.
Neben ihm, aufgeregt, mitfiebernd und jeder seiner Worte folgend, saß Lisa. Ihr jugendlicher Enthusiasmus für das Abenteuer und das Neue machte sie zur perfekten Zuhörerin für Onkel Max‘ wilde Erzählungen. Ihre Augen leuchteten vor Aufregung, und jedes Mal, wenn Max von einem seiner kühnen Abenteuer erzählte, strotzte sie vor tiefer Bewunderung.
Lisa liebte diese Geschichten und erkannte sich in vielen Facetten ihres Onkels wieder. Doch obwohl Lisa von Onkel Max‘ Abenteuerlust absolut inspiriert war, spiegelte sich ihre eigene Vorliebe für Abenteuer in einer selektiven Art und Weise wider. Wo Max jede Gelegenheit ergriff, unabhängig von den möglichen Schwierigkeiten oder Unannehmlichkeiten, wählte Lisa ihren nächsten Schritt sorgfältig aus, geleitet von dem, was ihr Freude bereitete. Diese Unterscheidung zwischen dem, was Energie gibt und dem, was sie zutiefst ablehnte, offenbarte eine interessante Facette ihrer Persönlichkeit: Lisa war bereit, sich Herausforderungen zu stellen, solange sie ihre Interessen und Leidenschaften widerspiegelte.
Max steht exemplarisch für jemanden, der seine Ziele mit unbändiger Energie und einem starken Willen verfolgt. Im Gegensatz zu Lisa, die ihre Energie aus spaßigen und vergnüglichen Aktivitäten zieht, ist Max stets bereit, sich auch unangenehmen Aufgaben zu stellen, wenn diese ihn seinen Zielen näherbringen. Er ist nicht nur risikofreudig, sondern auch außergewöhnlich leistungsbereit: Er kommt oft früher und bleibt länger, gibt mehr Gas und arbeitet schneller als andere. Diese Zielstrebigkeit, mit der er seine Ziele verfolgt, zeigt sich auch darin, dass er manchmal buchstäblich mit dem Kopf durch die Wand will.
Max‘ Entschlossenheit bringt ihn oft dazu, Herausforderungen direkt und ohne zu zögern anzugehen, auch wenn dies bedeutet, sich außerhalb seiner Komfortzone zu bewegen. Diese Haltung macht ihn in vielen Bereichen erfolgreich, kann jedoch auch zu Konflikten führen. Seine Bereitschaft, fast jedes Mittel einzusetzen, um seine Ziele zu erreichen, führt manchmal zu manipulativen Taktiken. Diese können zwar wirksam sein, haben aber schon des öfteren dazu geführt, dass Beziehungen auseinander gingen.
Diese Charakterzüge führten in der Familie gelegentlich zu Spannungen mit Max. Insbesondere Rudolf, Max‘ Bruder, der ebenfalls seine sturen Momente hatte, geriet wiederholt mit ihm aneinander.
Während Max lebhaft weiter von seinen bevorstehenden Abenteuern in Kolumbien schwärmte, schien Leo, der Sohn von Gabi und Rudolf, ein wenig abwesend zu sein. Oft fühlte er sich von seinen extrovertierten Geschwistern überschattet, und seine Gedanken kreisten meist um das Fußballtraining und die Taktiken für das nächste Spiel. Geduldig wartete er auf eine Gelegenheit, ins Gespräch einzusteigen und von seinen sportlichen Triumphen zu erzählen, denn die Anerkennung seiner Leistungen war der wahre Treibstoff seiner Energie.
Wenn es um seine Stärken und Talente ging, blühte er auf. Doch diese Leidenschaft war zugleich seine Verletzlichkeit. Wenn er von Trainer:innen oder Mitspieler:innen kritisiert wurde, nahm er dies persönlich und empfand es als Angriff auf sein Selbst. Für Leo war jedes Feedback, besonders wenn es negativ ausfiel, weniger eine Bewertung seiner sportlichen Leistung als vielmehr eine Beurteilung seiner Person. Diese Empfindlichkeit machte ihn auf dem Feld besonders anfällig, denn während er nach Lob strebte, das er als persönliche Bestätigung sah, waren Ablehnung und Kritik für ihn tiefgreifende Enttäuschungen, die schwer zu bewältigen waren.
Leo`s Bedürfnis ist das Gefühl!
Ein typischer Abend bei Familie Schwarz: voller Lachen, Debatten und die unvermeidliche Dynamik, die entsteht, wenn eine Familie voller starker Persönlichkeiten zusammenkommt. Warum ich dir diese Geschichte heute erzähle? Nun, im nächsten Blog soll es um das Thema Unternehmenskultur gehen. Ich möchte es in einer Weise erläutern, die jeder leicht nachvollziehen kann. Selbst wenn man sich bisher vielleicht nie damit auseinandergesetzt hat.
Die beste Art, die Komplexität der Unternehmenskultur zu erklären und verständlich zu machen, ist der Vergleich mit der Kultur einer Familie. Jede Familie hat ihre eigene Kultur, geprägt durch bestimmte Verhaltensweisen, Rituale und Kommunikationsformen, die von den Eltern oder Erziehungsberechtigten vorgegeben werden. Genauso ist es in Unternehmen: Führungskräfte und Eigentümer gestalten die Kultur, doch jeder Einzelne trägt ebenfalls dazu bei.
Indem ich diese familiären Muster aufzeige, möchte ich verdeutlichen, dass die Unternehmenskultur nicht nur Aufgabe der Führungskräfte ist, sondern jeden von uns betrifft. So wie jede Familie ihre eigenen Regeln und Rituale hat, hat auch jedes Unternehmen seine eigene Kultur, innerhalb derer wir uns bewegen und die wir mitgestalten können. Dies zu erkennen und zu verstehen, ermöglicht es uns, aktiv an einer positiven und lebendigen Unternehmenskultur mitzuwirken.
Viele Menschen betrachten ihren Arbeitsplatz als einen Teil ihres Lebens, mit dem sie sich täglich auseinandersetzen, mal zufrieden, mal weniger zufrieden. Doch was vielen nicht bewusst ist? Wir machen uns viel zu wenig bewusst, wie tief die Unternehmenskultur in unser tägliches Handeln eingreift, warum Menschen sich so verhalten, wie sie es tun, oder wie jeder von uns dazu beitragen kann, diese Kultur zu gestalten. Dies zu verstehen, ist für ein angenehmes Arbeitsklima entscheidend.
Interessierst du dich für Unternehmenskultur und möchtest verstehen, wie du sie aktiv in deinem Arbeitsalltag beeinflussen kannst? Im nächsten Blogbeitrag gehen wir dieser und weiteren Fragen nach.
Du hast eigene Erfahrungen oder Fragen zum Thema, die du gerne teilen möchtest? Dann lass uns auf LinkedIn darüber sprechen. Folge mir, @Andreas Ablinger, um auf dem Laufenden zu bleiben! 🙂